Der Lokalmatator oder wenn Liebe durch den Magen geht

Von Janine Weitenauer // 9. Mai 2019 // Stadt

Ich bin verliebt! Mindestens ein Mal im Monat. Die Vorfreude auf das Date beginnt mit einem Grinsen, wenn ich die SMS lese: „Der Tisch für zwei, am Donnerstag um 20:30 Uhr, ist reserviert. Wir freuen uns auf Euch“. Perfekt! Ein paar Tage später, auf dem Weg zu meiner Verabredung, denke ich an das letzte Mal und versuche mich an Einzelheiten zu erinnern. Klappt nicht. Ich weiß nur, es war einfach – richtig – gut.

Kennengelernt haben wir uns 2015, da hieß sein Restaurant noch „Tarterie“ und den Blankoscheck, die „Carte Blanche“, wie er sein monatlich wechselndes 5-Gänge-Menü nennt, gab es noch nicht. Klare Ansichten, Geschäftssinn und Geschmack – nicht nur am Herd – zeichnen ihn und seine 14...

Ich bin verliebt! Mindestens ein Mal im Monat. Die Vorfreude auf das Date beginnt mit einem Grinsen, wenn ich die SMS lese: „Der Tisch für zwei, am Donnerstag um 20:30 Uhr, ist reserviert. Wir freuen uns auf Euch“. Perfekt! Ein paar Tage später, auf dem Weg zu meiner Verabredung, denke ich an das letzte Mal und versuche mich an Einzelheiten zu erinnern. Klappt nicht. Ich weiß nur, es war einfach – richtig – gut.

Kennengelernt haben wir uns 2015, da hieß sein Restaurant noch „Tarterie“ und den Blankoscheck, die „Carte Blanche“, wie er sein monatlich wechselndes 5-Gänge-Menü nennt, gab es noch nicht. Klare Ansichten, Geschäftssinn und Geschmack – nicht nur am Herd – zeichnen ihn und seine 14 Mitarbeiter aus. Gegessen wird, was aus der offenen Küche auf den Tisch kommt. Jeden Monat neu, immer wieder anders. Auf Allergien und Vegetarier wird Rücksicht genommen, vegan geht nicht.

Mit Wurzeln im Dreiländereck und direktem Zugang zur französischen Küche, ist Fleisch auf alle Fälle Wahrheit und, als zugezogener Hamburger Jung, alles aus dem Meer Pflicht. Reisen, Videos, Kochbücher, ein eigener Schnaps, Familie, eine Weinbar, ein zweites Restaurant sowie eine Gewürzlinie in Planung und „den großen rosa Elefanten“ im Raum. So nennt er die Anwartschaft auf den ersten Stern! Gebauchpinselt ob des Lobes, ja, ist er und grinst, wenn er mir davon erzählt. Das Wichtigste ist für ihn jedoch, mit Freude einfach weiter kochen, festen Boden unter den Füßen spüren, den Druck auch vom Team fern und die Wirtschaftlichkeit des Restaurants immer im Blick zu behalten.

Dann sitze ich. Mir gegenüber mein Mann. Verliebt schauen wir erst uns an, dann auf den Küchengruß: Rohe Auster mit einer Essenz von Lageräpfeln. Das ist Nordic French Cuisine by Fabio Haebel! Er hat mir mal wieder den Kopf verdreht!

DAS “HAEBEL“ MIT 22 SITZPLÄTZEN BEFINDET SICH IN DER PAUL-ROOSEN-STRASSE 31 AUF ST. PAULI, RESERVIERUNG UNTER WWW.HAEBEL.HAMBURG AN 5 TAGEN IN DER WOCHE.

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AUSGABE BELLBOY TRAVELLER 01/19
STADT // LAND // KONTINENT Hamburg // Deutschland // Europa
FOTOGRAFIE // ILLUSTRATION Sebastian Fuchs, Haebel Instagram