Unterm Himmelszelt

Von Niels Jürgens // 13. Januar 2021 // Camping

Früh aufstehen, schnell rein in die warme Thermo-Unterwäsche und dann mit einer Tasse frisch aufgebrühten Kaffees schwungvoll die Tür des Caravans öffnen, um den neuen Skitag zu begrüßen. Toll – wäre da nicht die Schnee-verwehung, die einen zum Ausstieg über das Seitenfenster zwingt… 

FÜR WOHNWAGEN, CAMPER und CO:

Ja, ein Vorzelt kann beim Wintercamping im Wohnwagen oder Wohnmobil wertvolle Dienste leisten.Doch es gibt noch mehr zu bedenken, damit der Urlaub erholsam, gemütlich und ohne Eiszapfen an der Nase verläuft. Beginnen wir mal mit dem Offensichtlichen: Wer in den Winter- oder Skiurlaub fährt, der sollte über ein wintertaugliches oder winterfestes Fahrzeug verfügen. Bedeutet: Gute Isolierung des Aufbaus, Isolierverglasung und eine ausreichend dimensionierte Heizung. Und natürlich Winterreifen und Schneeketten an Bord.

...

Früh aufstehen, schnell rein in die warme Thermo-Unterwäsche und dann mit einer Tasse frisch aufgebrühten Kaffees schwungvoll die Tür des Caravans öffnen, um den neuen Skitag zu begrüßen. Toll – wäre da nicht die Schnee-verwehung, die einen zum Ausstieg über das Seitenfenster zwingt… 

FÜR WOHNWAGEN, CAMPER und CO:

Ja, ein Vorzelt kann beim Wintercamping im Wohnwagen oder Wohnmobil wertvolle Dienste leisten.Doch es gibt noch mehr zu bedenken, damit der Urlaub erholsam, gemütlich und ohne Eiszapfen an der Nase verläuft. Beginnen wir mal mit dem Offensichtlichen: Wer in den Winter- oder Skiurlaub fährt, der sollte über ein wintertaugliches oder winterfestes Fahrzeug verfügen. Bedeutet: Gute Isolierung des Aufbaus, Isolierverglasung und eine ausreichend dimensionierte Heizung. Und natürlich Winterreifen und Schneeketten an Bord.

Dann geht’s auch schon ans „Eingemachte“, also an die vielen wichtigen Kleinigkeiten, die sich im Inneren des fahrbaren Zuhauses befinden. Die Gasanlage sollte möglichst über ein Zweiflaschensystem mit Umschaltautomatik verfügen und unbedingt mit Propangas betrieben werden. Das bleibt auch bei Minusgraden gasförmig und schützt so vor eiskalten Überraschungen am nächsten Morgen. Der Wassertank ist am besten beheizbar, ein außenliegender  Abwassertank kann einfach geöffnet und mit einem Eimer als Auslauf versehen werden.

Vor dem Parken den Stellplatz gut räumen und das Fahrzeug mit großen Brettern unter den Hubstützen absichern, um ein Einsinken bei Tauwetter zu verhindern. Ein Vorzelt schützt nicht nur vor Schneeverwehungen, sondern eignet sich sehr gut zum Trocknen von Kleidung und hält so Feuchtigkeit aus dem Fahrzeug. Immer daran denken, die Dächer von Wohnmobil und Vorzelt schneefrei zu halten, besonders bei nassem Schnee oder Tauwetter – denn sonst: Rumms!

Zum Schluss noch das Wichtigste: Gemütlichkeit! Warme Kuscheldecken, Kerzen, Kartenspiele, Grog, vielleicht ein Heizteppich für mollige Füße und natürlich schön warme Kleidung. Nicht zu vergessen: Einen richtig guten, wintergeeigneten Campingplatz raussuchen, am besten mit Sauna. Und dann frühzeitig buchen – schließlich sind Sie ja nicht der einzige Wintercampingfan…

FÜR ZELTBESITZER:

Herrlich einschlafen bei sternklarer Nacht.Wunderbar reine Luft, absolute Stille, dann und wann der Ruf einer Schnee-Eule – noch mehr Naturnähe und Abenteuer als eine Reise im Wohnmobil verspricht das Wintercamping im Zelt. Dafür erfordert es aber auch eine noch umsichtigere Planung!

Zur Grundausstattung gehört das richtige Zelt. Geht es in den Schnee, ist ein Vierjahreszeit-Zelt Pflicht – wind-, regen- und schneesicher. Wählen Sie am besten eine Größe, die für eine Person mehr Platz bietet, als Sie Schlafplätze brauchen, damit es bei aller Ausrüstung nicht zu eng wird. Es ist ja schon im Sommer nicht einfach, in einem Zelt die Übersicht zu behalten, im Winter kommen aber selbst bestens organisierte Ordnungsfanatiker – Typ Unterhosenbügler – an ihre Grenzen. Den Ort, an dem Sie Ihr Domizil aufstellen, sollten Sie weise wählen: Nicht unter toten Bäumen (abbrechende Äste!), am liebsten windgeschützt und unbedingt mit Morgensonne, damit sich das Zelt morgens schnell aufwärmt. Der Campingplatz sollte den mangelnden Komfort im Zelt halbwegs kompensieren – in Form wintergeeigneter Sanitäranlagen und wenn möglich, einer Sauna.

Beim Anziehen herrscht im Winter Zwiebeltechnik-Zwang. Die Kleidung wird in drei Lagen auf den Körper aufgetragen: direkt auf der Haut besonders luftdurchlässig, in der Mitte wärmend aus Fleece oder Daune, außen wind- und regendicht (natürlich nur, wenn Sie das Zelt verlassen…). Für eine muckelige Nacht den Schlafsack auf jeden Fall minustemperaturgeeignet wählen (immer zehn Grad kälter, als die kälteste zu erwartende Temperatur). Zum Drauflegen zwei Unterlagen: eine aus Schaumstoff auf dem Boden, darüber eine zum Aufblasen. Viel und kalorienreich essen (auf einfache Zubereitung achten!), denn der Körper erzeugt beim Verbrennen Wärme. Und ganz wichtig: Stets eine Person Ihres Vertrauens mitnehmen – denn nichts hält wärmer als Nähe und Liebe.

MEHR LESEN WENIGER LESEN
AUSGABE BELLBOY TRAVELLER 02/20
STADT // LAND // KONTINENT World
FOTOGRAFIE // ILLUSTRATION Mickey Dziwulski/unsplash; nrkbeta/unsplash